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Wenn das Lächeln auf den letzten Flugkilometern immer größer wird von Anne Laible [18]
 
Claim for Dignity begann 2011 zusammen mit der Film-AG des Robert-BoschGymnasiums Langenau einen Dokumentarfilm über  die Schulpartnerschaft zu erstellen. Anne Laible brachte nun von ihrer Reise neues Filmmaterial mit. Der Film wird nun am Robert Bosch Gymnasium uraufgeführt. Ende Juli war es endlich so weit, ich stieg in München ins Flugzeug.  Ziel? Arequipa! Dort habe ich im Jahre 2012 und 2013 meinen weltwärts-Freiwilligendienst gemacht und war seit einem Jahr nicht mehr dort gewesen – einem langen Jahr, denn Arequipa ist inzwischen zu einer Art zweitem Zuhause geworden.  Ein Grund meiner Reise war es, Material für einen Dokumentarfilm zu sammeln. Claim for Dignity begann vor einigen Jahren in Zusammenarbeit mit der Film-AG des Robert-BoschGymnasiums, einen Dokumentarfilm über das
Projekt und die Schulpartnerschaft zu erstellen.  Dieser Film ruhte jedoch einige Zeit, so dass ich umso glücklicher darüber bin, dass er nun in einem kleineren Team fertig gestellt wird. Da sich im Laufe der Jahre einiges im Projekt getan hat, fehlte uns aktuelles Material. Dieses zu sammeln war wie gesagt ein Grund meiner Reise.  Außerdem wollte ich natürlich an die Grundschule Villa Independiente  zurück, um die Kinder und Lehrer zu besuchen und zudem Pilar, die Projektleiterin vor Ort in Arequipa, kennenzulernen. 

Was ich erleben durfte, möchte ich nun berichten: Ich fühle mich in der Zeit zurückversetzt, als ich an das große Metalltor der Grundschule Villa Independiente klopfe. Es öffnet eine kleine, freundlich lächelnde Frau – die neue Direktorin, wie sich herausstellt. Sie führt mich in das Lehrerzimmer und auch hier hat sich wenig verändert. Ich genieße es, wieder dort zu sein. Die neue Direktorin Maria ist eine sehr engagierte Frau. Anfangs war ich skeptisch, da die ehemalige Direktorin sich toll für das Projekt eingesetzt hat. Doch nun bin ich sehr zuversichtlich. Maria hat schon viel Positives an der Schule bewirkt, die Stunden fangen pünktlicher an und ihr liegt sehr viel am Wohl der Kinder. Sie ist eine Frau voller Energie, mit der sie die Kinder und Lehrer motiviert und mitreißt. Das ist sehr schön zu sehen. Als ich dann die Kinder treffe, merke ich, dass mein Freiwilligendienst schon etwas länger her ist. Denn ich kenne nur noch wenige Schülerinnen und Schüler. Jedoch fällt die Begrüßung dennoch sehr herzlich aus. Als ich dann ehemalige Schülerinnen von mir entdecke, freue ich mich riesig. Sie kommen auf mich zu gerannt und umarmen mich. Mensch, sind die groß geworden!
 
Rückkehr an die alte Wirkungsstätte  [52] Leider sind momentan sehr wenige Kinder an der Schule, nur ca. 40, die auf fünf Klassen verteilt sind. Die Grundschule umfasst in Peru die Klassen eins bis sechs, zwei Jahrgangsstufen werden in Villa Independiente zur Zeit aufgrund der geringen Schülerzahl zusammen unterrichtet. Das ist sehr schade, da es Platz für mehr Kinder hat. Die Direktorin bemüht sich, neue Kinder für die Schule zu gewinnen. Ich hoffe, sie ist erfolgreich.
Auch die Lehrerinnen und Lehrer erinnern sich noch an mich und wir unterhalten uns angeregt. Sie sind sehr zufrieden mit der neuen Direktorin und ich spüre ihre Motivation. Jedoch bedrückt auch sie die geringe Schülerzahl. Danach geht es in die Küche, dort wird gerade das Schulfrühstück zubereitet. Seit kurzem bekommt die Schule ein vom Staat finanziertes Schulfrühstück. Dieses zielt jedoch vor allem auf die Sättigung der Kinder ab, daher komplementiert Claim for Dignity dieses Frühstück mit Obst und Eiern. Die Kinder bekommen jeden Tag eine Frucht und dreimal die Woche ein hart gekochtes Ei dazu, um so eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu fördern.  Die Kinder freuen sich immer sehr über ihr Frühstück, da sie zuhause oft kein oder nicht ausreichend Frühstück bekommen. Wenn das Frühstück angekündigt wird, packen sie sofort ihre Schulsachen in ihre Taschen, holen ihre von zuhause mitgebrachten Teller, Becher und Tischsets aus dem Schrank und flitzen dann zu den Waschbecken, um sich ihre Hände zu waschen. Denn auch das ist Sinn des Projektes: Den Kindern Hygieneregeln beizubringen. Wenn das Essen dann serviert wird, stellen sich die Kinder artig in einer Reihe auf, denn sie wissen: Jeder bekommt etwas. Ich sehe glückliche Kinder, die ihr Schulfrühstück genießen.  Bei genauerem Hinschauen fallen jedoch die Zähne auf. Viele Kinder haben kaputte Zähne, da sie sie oftmals zu Hause nicht oder nicht regelmäßig putzen. Auch hier möchte Claim for Dignity anpacken. An der Schule haben die Kinder ihre Zahnbürsten und es werden regelmäßig die Zähne geputzt.  Außerdem  ist bald ein mobiler Zahnarztkoffer auf dem Weg nach Arequipa. Dieser wurde von Zahnarzt Dr. Christian Schmitt aus Roth gesponsert und soll in Zukunft für gesündere Zähne bei den Schülern sorgen. Claim for Dignity erarbeitet dazu gerade ein Konzept, das auch Eltern und Lehrer mit einbindet.  Es sind tolle Aufnahmen für den Dokumentarfilm entstanden und ich hoffe, viele von euch bei der Premiere zu sehen. Diese wird Mitte bis Ende 2016 stattfinden und wird rechtzeitig bekannt gegeben.