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FREIWILLIGE ARBEIT AUS PERU Januar - März 2010 CexDe Nr. 5

Wir hoffen, dass die Lust und die Begeisterung, mit der Ihr die Arbeit beginnt während Eures ganzen Aufenthaltes bei uns anhält
Mein Name ist Deisi Betancur H., ich bin Ernährungsassistentin und 6 Jahre alt. Seit seinen Anfängen im Jahr 2007 wirke ich im Projekt Ernährung und Armut hin zu Bildung mit. Die Durchführung des Projektes begann im März 2008 mit der Einführung der Kinderspeisung in der Schule des Stadtviertels “La Mansion” in Arequipa (Peru). Das Projekt hat zwei wichtige Teile: () Bildungsangebot. Diese Kurse beinhalten die Schulung zu Themen wie Speisung, Ernährung und Hygiene und richten sich dauerhaft an: - Eltern - Schulkinder () Betreiben des Kinderspeisungsprogramms. Die Arbeit im Kinderspeisesaal beginnt morgens um 9 Uhr, wobei 4 Mütter oder Väter und eine Ernährungsassistentin im monatlichen Turnus beauftragt sind, unter meiner Anleitung oder der von Pamela zu kochen. Es geht dabei um die Einhaltung und Empfehlung der Hygiene während der Vorbereitung, Verteilung der Rationen und die Akzeptanz der Mahlzeiten seitens der Kindern, etc. Derzeit geben wir 125 Rationen aus (120 Kinder, 4 Mütter,  Ernährungsassistentin). Die Mahlzeiten richten sich nach dem Speiseplan entsprechend den Ernährungsanfordernissen der Kinder.
 
Was schlagen wir den Freiwilligen von “Claim for Dignity e.V. vor? Dass sie uns in folgenden Bereichen helfen:
 
-  Schulung oder Ausbildung. Unterstützung in der Ausarbeitung von Lehrmaterial für die Kurse sowohl für Kinder (Puppentheater, Plakate, usw.) als auch für Eltern. Mithilfe bei der Durchführung von Workshops (Inszenierung von Puppentheater, Anwendung von Auswertungstests, usw.)
 
- Speisesaal. Das Beibringen von Hygienemaßnahmen und Verhaltensregeln bei der Einnahme der Mahlzeiten (dies ist ein Gesichtspunkt, der viel Arbeit und Betreuung erfordert, da die Kleinen keine angemessene Anleitung bei sich zuhause erhalten). Es ist wichtig, bei den Mahlzeiten bei den Kindern zu sein und mit ihnen zu essen.
 
-  Sonstiges Weiterbetreuung von Einzelfällen (Hausbesuche), um Lösungen herauszuarbeiten und vorzuschlagen, wenn die Kinder oder ihre Familien irgendeine schwierige Situation durchleben oder nicht ausreichend sensibilisiert sind, um am Projekt teilzunehmen Hilfe bei den ernährungsspezifischen Auswertungen (Abwägen, Verfeinern und Verarbeitung der erhaltenen Daten) Anbieten von Aktivitäten oder Kursen, in denen ihr, Freiwillige, eure Kenntnisse, Vorlieben und Fertigkeiten den Kindern vermitteln oder mit ihnen austauschen könnt (Englischunterricht, Singen, Theater, Sport, etc.)
 
Was erhoffen wir von den Freiwilligen von “Claim for Dignity e.V.”?
 
Da wir bereits wissen, dass Ihr Lust zu arbeiten habt, hoffen wir, dass die Lust und die Begeisterung, mit der Ihr die Arbeit beginnt während Eures ganzen Aufenthaltes bei uns anhält unter Berücksichtigung unserer kulturellen und sozialen Unterschiede.
 
Ein anderer Aspekt, der uns auch sehr interessiert ist Eure Initiative und die Innovationen, die zu einer Verbesserung des Projektes beitragen.
 
Eure Mitarbeit ist sehr wichtig für uns und wird eine grosse Hilfe sein, aber vor allem bedeutet es Freude für die Leute von La Mansion, die Grund zur Freude und Hoffnung haben im Wissen darum, dass es Menschen gibt, die bereit sind in sie nicht nur Zeit und Wissen zu investieren, sondern auch Glücklichsein.
 


VOR ORT – JOSEPHINE AUS AREQUIPA
April - Juni 2010CexDe Nr. 6
Ich freue mich über jedes satte Kind mit sauberen Händen
Seit vier Wochen arbeite ich nun in unserem Projekt „Unterernährung versus Bildung“ in La Mansión del Fundador, Arequipa, zwei Monate stehen noch aus. Wenn man mich fragt, wie es mich hierher verschlagen hat, gerate ich zwar nicht in Erklärungsnot, muss aber doch auch immer darauf verweisen, dass ich nicht gerade aus einer Fachrichtung komme, die typischerweise Bezüge zur Entwicklungshilfe aufweist. Als Studentin der Rechtswissenschaften bestand für mich keinerlei Notwenigkeit – und lange Zeit auch keine Motivation - , das eigene Land zu verlassen. Wahrscheinlich war es aber auch die Juristerei, die mich im vergangen Sommer ins Grübeln hat geraten lassen: Was ist Gerechtigkeit? Was ist Fairness? Wo liegen meine eigenen Verantwortlichkeiten?
 
Nun ist es keinesfalls so, als hätte ich die Antworten auf diese Fragen gefunden. Aber ich habe mich auf die Suche gemacht. Und so kann ich sagen, dass mir mein Aufenthalt hier sicherlich genauso weiterhilft, wie ich hoffe, dass ich hier helfen kann.
Der Beitrag den ich hier leisten kann, ist schlicht. Der Schwerpunkt des Tagesgeschäftes liegt auf dem Betrieb der Kantine für 120 Kinder. Während die projektbeteiligten Mütter die tägliche Zubereitung des Essens übernehmen, widmet man sich als Freiwillige hauptsächlich den Kindern. Weil wir versuchen, auch ein edukatives Element einzuflechten und Aufklärung in Sachen Hygiene zu leisten, wollen pro Tag allein 240 Hände gewaschen werden – und weil es kein fließend Wasser gibt, benötigt jedes Kind dabei Hilfe mit Seife und Wasserkrug. Manchmal habe ich die leise Befürchtung, die Kinder bald nicht mehr anhand ihrer Gesichter sondern nur noch anhand ihrer Hände erkennen zu können.
Wenn alle Kinder mit Wasser versorgt sind, pendle ich zwischen den Tischen, vermittle Waffenstillstände, verhindere Tanzverführungen auf den Tischen und versuche, die gröbsten Schnitzer in Sachen Manieren auszubügeln. Wobei ich freilich verstehen kann, dass Essen mit den Händen eine sehr sinnliche Erfahrung ist. Aber wenn eine Fünfjährige nicht zum Essen kommt, weil sie versucht, die Gabel mit der Querseite in den Mund zu bringen, sind die richtigen Esstechniken doch eine feine Sache.
Nach gelungener Nahrungsaufnahme verlässt die Meute peu à peu die Kantine und nach einer weiteren Stunde Aufräumen, Abwaschen und Putzen sieht es dort auch wieder ordentlich aus. Dann ist es in der Regel vier Uhr nachmittags. Ab nach Hause, ausruhen, um neun Uhr morgens wird die Küche wieder angeworfen.
Es ist ersichtlich, die Arbeit hier ist tatsächlich schlicht. Aber es ist so wichtig, dass sie getan wird. Und deshalb habe ich auch gar keine Probleme, jeden Tag zum Dienst anzutreten. Ich freue mich über jedes satte Kind mit sauberen Händen.
Josephine Asche 24 Jahre, Studentin aus Tübingen (Deutschland)

¡Hola! Wir sind Sarah Ament und Judith Manusch und werden ab August 2010 für ein Jahr einen Freiwilligendienst in Arequipa machen um das Projekt ,,Unterernährung vs. Bildung“ zu unterstützen.
Nachdem wir gerade unser Abitur auf dem Robert-Bosch-Gymnasium in Langenau abgeschlossen haben, freuen wir beide uns sehr auf das Abenteuer Perú. Doch wie kamen wir gerade auf dieses Projekt und zu Claim for Dignity e.V.? Am Anfang stand die Schulpartnerschaft zwischen unsere Schule und der Schule in La Mansión, Arequipa. Durch verschieden Aktionen, wie die Projekttage und den Spendenlauf erfuhren wir viel über das Land, seine Besonderheiten und Probleme. Als zwei Freiwillige gesucht wurden, die vor Ort in La Mansión mitarbeiten können, waren wir sofort begeistert. Für uns bot sich eine tolle Möglichkeit den direkten Austausch zwischen unseren Schulen zu fördern und aktiv sinnvolle Hilfe zu leisten.
„Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Antlitz dieser Welt verändern.“
Dieses Sprichwort der Xhosa beschreibt unsere Motivation sehr gut. Wir denken, dass Dinge nur gemeinsam bewegt und verändert werden können und jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten einen Beitrag dazu leisten sollte. Außerdem war es schon immer unser Traum andere Länder und Kulturen kennenzulernen, Wir freuen uns deshalb auf die neuen Erfahrungen und Begegnungen und ein Leben fernab von deutschen Maßstäben und Normen.
Noch 50 Tage bis zu unserem Abflug- die Vorfreude und Nervosität steigen und die Reisevorbereitungen sind in vollem Gange. Impfungen abschließen, Visa beantragen, Versicherungen klären, Eltern beruhigen – und das alles neben dem Abitur. Das strapaziert unser Organisationstalent. Einen tollen Ausgleich und gleichzeitig eine große Hilfe dazu bilden aber dafür die Vorbereitungsseminare des BDKJ (Servicestelle für Weltkirchliche Freiwilligendienste des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend der Diözese Rottenburg-Stuttgart), unserer



VOR ORT – JOSEPHINE AUS AREQUIPA
April - Juni 2010CexDe Nr. 6
Ich freue mich über jedes satte Kind mit sauberen Händen
Seit vier Wochen arbeite ich nun in unserem Projekt „Unterernährung versus Bildung“ in La Mansión del Fundador, Arequipa, zwei Monate stehen noch aus. Wenn man mich fragt, wie es mich hierher verschlagen hat, gerate ich zwar nicht in Erklärungsnot, muss aber doch auch immer darauf verweisen, dass ich nicht gerade aus einer Fachrichtung komme, die typischerweise Bezüge zur Entwicklungshilfe aufweist. Als Studentin der Rechtswissenschaften bestand für mich keinerlei Notwenigkeit – und lange Zeit auch keine Motivation - , das eigene Land zu verlassen. Wahrscheinlich war es aber auch die Juristerei, die mich im vergangen Sommer ins Grübeln hat geraten lassen: Was ist Gerechtigkeit? Was ist Fairness? Wo liegen meine eigenen Verantwortlichkeiten?
 
Nun ist es keinesfalls so, als hätte ich die Antworten auf diese Fragen gefunden. Aber ich habe mich auf die Suche gemacht. Und so kann ich sagen, dass mir mein Aufenthalt hier sicherlich genauso weiterhilft, wie ich hoffe, dass ich hier helfen kann.
Der Beitrag den ich hier leisten kann, ist schlicht. Der Schwerpunkt des Tagesgeschäftes liegt auf dem Betrieb der Kantine für 120 Kinder. Während die projektbeteiligten Mütter die tägliche Zubereitung des Essens übernehmen, Entsendeorganisation.

Hier treffen wir andere Jugendliche, die auch ein Auslandsjahr vor sich haben und erhalten wichtige Informationen von ehemaligen Freiwilligen.
Inhalte der insgesamt 5 Seminartage sind dabei das Leben in und mit anderen Kulturen, die eigene Motivation, die Globalisierung und das Land Perú. Schon jetzt können wir sagen, dass wir dabei viel gelernt haben, z.B. selbst aktiv zu sein und anderen Menschen offen zu begegnen, egal, welcher sozialen Schicht sie angehören, welche Kleidung sie tragen oder welches Alter sie haben.
Durch die vielfältigen Begegnungen und neuen Bekanntschaften hatten wir immer viel Spaß zusammen und fühlen uns nun gewappnet für unser Auslandsjahr. Was bleibt und noch anderes zu sagen übrig, als:
Auf nach Perú- das Abenteuer kann beginnen!                                                                                     Sarah und Judith

 

Mit Unterstützung von Claim for Dignity hat Sarah Ament im Jahr 2010 nach ihrem Abitur am Robert-Bosch-Gymnasium in Langenau ein freiwilliges soziales Jahr in Peru gemacht. Wieder zurück, berichtet sie von ihren Aufgaben und Erlebnissen in Südamerika.

Warum wolltest du das freiwillige soziale Jahr machen?
Mir war klar, dass ich nach der Schule etwas Soziales machen wollte, um einfach etwas Praktisches zu machen, bevor das Studium anfing. Ich wollte ein Jahr etwas ganz anderes machen und habe mich dann für ein FSJ in Peru, das von unserer Schule angeboten wurde, entschieden.
Wie wurdest du bei deiner Ankunft in Peru aufgenommen?
Am ersten Tag habe ich die andere FSJlerin in ihre Schule begleitet, wir haben beide Englisch in Grundschulen unterrichtet. Dort gab es erst einmal eine Konferenz, bei der über uns geredet wurde, als würden wir nicht im gleichen Raum sitzen. Das war ganz furchtbar für mich. Dann sind wir zu der Schule gefahren, an der ich unterrichtet habe. Dort wurde ich sehr witzig empfangen: Die Rektorin war nicht da, weil sie dachte, ich würde schon einen Tag früher kommen. Nach dem ersten Chaos wurde ich dann aber gleich am ersten Tag in allen Klassenzimmern vorgestellt und als Teil der „Schulfamilie“ aufgenommen.


Was hast du dort genau gemacht? Was waren deine Aufgaben?
Ich habe mein FSJ an einer Grundschule gemacht, in der geistig und körperlich Behinderte Schüler in den Unterricht integriert wurden. Meine Aufgabe dort war es unter anderem, Englisch zu unterrichten. Ich musste bei Null anfangen und habe anfangs ganz viele englische Kinderlieder mit meinen Schülern gesungen, also so etwas wie „head and shoulders, knees and toes“. Außerdem haben wir an meiner Schule ein Zahnputzprojekt entwickelt. In meiner Freizeit hatte ich eine Zahnärztin kennengelernt, die ich gefragt habe, ob ich nicht mal mit meinen Schülern bei ihr vorbeikommen könnte. Sie hat dann tatsächlich jeden Monat zehn Kinder aus meiner Schule kostenlos behandelt. Besonders freut mich, dass das Projekt auch nach meiner Abreise bestehen bleibt. Die neuen Freiwilligen bringen die Kinder auch weiterhin zum Zahnarzt und putzen jetzt auch in der Schule nach jeder Pause mit ihnen Zähne.

Hattest du ein besonderes Erlebnis während deiner Zeit in Peru?
An einem Tag im Dezember habe ich bei einem Projekt mitgeholfen, das sich „Construyendo Peru“ nennt. Das ist eine Kampagne vom peruanischen Bundesministerium für Arbeit, die Arbeitslosen, vor allem Frauen, Arbeit verschafft, um sie wieder in die Arbeitswelt zu integrieren. An diesem Tag haben die Mütter und ich einen Abhang an meiner Schule abgetragen. Eines Tages entschloss ich mich, Ihnen zu helfen, anstatt zu unterrichten. Zuerst wollten die Mütter nicht, dass ich helfen, sie wollten nicht, dass ich mich schmutzig mache. Während der Arbeit haben wir uns dann aber richtig gut verstanden, sie haben mir Quechua, eine der indigenen Sprachen, die von Großteilen der peruanischen Bevölkerung gesprochen wird, beigebracht. Nach einiger Zeit hatten sie erste englische Sätze gelernt und es wurde viel gelacht. Daraus hat sich eine Freundschaft zwischen mir und einer der Mütter entwickelt. Sie hat mich dann in meinem letzten Monat zu sich nach Hause eingeladen. Schon auf dem Weg dorthin wurde die Gegend immer ärmer und ärmer. Die Familie, die aus fünf Personen bestand, lebte in zwei Räumen. Sie hatte auch keinen Esstisch und der Fußboden bestand nur aus Erde und Staub. Die Familie hatte also wirklich selbst nicht viel und hat mich trotzdem zu sich eingeladen, um das Wenige, das sie besaßen, auch noch mit mir zu teilen. Das hat mich wirklich sehr beeindruckt.


Wie schätzt du nach einem Jahr Aufenthalt in Peru die Probleme ein, die dort herrschen?
Ich denke, vor allem die Bildung ist ein großes Problem in Peru, denn das Bildungssystem ist in staatliche und private Schulen geteilt und somit wird schon zu Beginn der Grundschule stark zwischen wohlhabenden Menschen und weniger wohlhabenden selektiert, was zu einer krassen Spaltung der Gesellschaft führt.  Einer meiner Schüler wollte zum Beispiel nach der sechsten Klasse auf eine weiterführende Schule gehen, was finanziell aber nicht möglich war. Dann hat er, statt weiterhin auf die Schule zu gehen, bei einem Schuhmacher gelernt, wo er von morgens bis abends arbeiten musste. Viele Menschen haben aber auch gar keine feste Arbeitsstelle. Sie arbeiten dann als Tagelöhner auf dem Bau oder helfen bei der Ernte. Das machen auch viele Frauen, die keine andere Arbeit finden. Das hat dann zur Folge, dass viele Kinder den ganzen Tag allein zu Hause sind und sich selbst versorgen müssen. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir einer meiner Zweitklässler, der mir ganz selbstverständlich erklärt hat, wie man Reis mit Knoblauch kocht.

Welches Fazit würdest du nach einem Jahr in Peru ziehen?
Ich würde jedem, der Interesse an sozialer Arbeit hat, ein FSJ empfehlen. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass einen so ein Jahr wirklich verändert. Ich bin jetzt zwar wieder in Deutschland, lebe aber trotzdem in zwei Welten. Auch jetzt denke ich ab und zu noch auf Spanisch. Außerdem verändert sich der Blick auf die Dinge, auf Kleinigkeiten im Alltag und es ist schwierig mit dieser Veränderung umzugehen. Zum Beispiel dusche ich jetzt nicht mehr so lang. Auch mein Umgang mit Menschen hat sich verändert. Ich versuche jetzt, sie besser zu verstehen, häufiger mit Leuten ins Gespräch zu kommen und insgesamt offener zu sein.


Schulfrühstück in der Grundschule Villa Independiente in Arequipa, Peru

von Anne Laible und Lara Hönig

Claim for Dignity unterstützt seit drei Jahren die Grundschule Villa lndependiente in Arequipa. Teil dieser Unterstützung ist die Finanzierung eines Schulfrühstücks. Das ist sehr wichtig, da die Schule in einem Armenviertel am Rande der Stadt liegt und viele Kinder aus sehr armen Familien kommen. Deshalb kommen einige Schüler morgens ohne Frühstück in die Schule und haben daher oft Probleme sich zu konzentrieren.


Die Schüler bekommen jeden Morgen ein nahrhaftes Schulfrühstück. Zweimal in der Woche gibt es „platano con pan“, also eine Banane und ein Brötchen, an den anderen Tagen gibt es Milchreis, sieben Cerealien, Avena, Quinua, etc. jeweils mit Obst darin. So gibt es zum Beispiel den Milchreis mit Äpfeln oder Quinua mit Pfirsichen. Das Frühstück bereiten die Lehrer selbst direkt in der Schule, in einer kleinen Küche, zu.
Die Kinder freuen sich immer sehr über das Frühstück und fragen bereits vor der Pause, was es denn heute gibt. Dienstags und donnerstags wissen sie genau, dass es „platano con pan“ (Banane mit Brötchen) gibt und bilden pünktlich zum Pausenklingeln eine Schlange vor dem Lehrerzimmer, denn dort werden die Bananen und Brötchen ausgeteilt.
Seit Anfang März putzen wir mit den Kindern täglich nach dem Frühstück die Zähne. Viele Kinder haben sehr schlechte Zähne, da sie sich zu Hause nicht regelmäßig die Zähne putzen.


Mein Name ist Sabrina Frenzel, ich bin 19 Jahre alt und gehe Ende Juli für ein Jahr nach Arequipa, Perú um dort einen Freiwilligendienst über meinen Träger "Claim for Dignity e.V." zu machen. Nachdem ich gerade am Robert-Bosch-Gymnasium in Langenau mein Abitur abgeschlossen habe, freue ich mich sehr auf mein Jahr in Perú. Schon seit langem steht für mich fest, dass ich nach dem Abitur eine Zeit lang ins Ausland möchte. Allerdings nicht einfach nur so, sondern am Besten mit etwas Sinnvollem verknüpft. Die Schulpartnerschaft des Robert-Bosch-Gymnasiums mit den zwei Partnerschulen "La Mansión" und "Villa Independiente" in den Armenvierteln von Arequipa, sowie die geförderte Schulküche bieten mir dafür die perfekte Gelegenheit. Über verschiedene Aktionen an meiner Schule wie dem Spendenlauf und die Blogs meiner Vorgängerinnen habe ich viel über Perú und das Projekt gelernt. Als wieder zwei Freiwillige gesucht wurden, war ich sofort begeistert. Nun kann ich aktiv die Schulpartnerschaft unterstützen und hoffentlich tatkräftige Hilfe vor Ort leisten.
                 Sabrina Frenzel
Ich heiße Carolin Burmeister, bin 20 Jahre alt und wohne mit meinen Eltern und drei jüngeren Geschwistern in der Nähe von Ulm. Gerade habe ich mein Abitur am Robert-Bosch-Gymnasium in Langenau abgeschlossen und werde nun ab Ende Juli für ein Jahr in Arequipa, Perú leben. Dort werde ich als Freiwillige in Villa Independiente, einer unserer Partnerschulen, im Armenviertel Arequipas Englisch unterrichten. Bereits im Jahr 2008 nahm ich an einem zweimonatigen Schüleraustausch nach Chile teil. Seitdem stand für mich fest, nach dem Abitur noch einmal nach Südamerika zu reisen. Durch den Verein „Claim for Dignity“ habe ich nun die Möglichkeit, ein Jahr in einer fremden Kultur zu verbringen und mich gleichzeitig aktiv an der Schulpartnerschaft zu beteiligen. Ich freue mich schon sehr auf Perú, eine fremde Kultur, neue Menschen zu treffen und auf die kommenden Herausforderungen.       Carolin Burmeister