BEWÄSSERUNGS- UND WIEDERAUFFORSTUNGSPROJEKT
MATARANI (PERU)
Quelle:
CexDe Nr. 27 Juli -
September 2010 (Christian Engelhardt)
Matarani
ist ein kleines Wüstenstädtchen an der Küste, ca. 100 km
westlich von Arequipa. Industrie gibt es keine und seitdem die
Eisenbahnstrecke nach Arequipa nur noch sporadisch befahren wird, da
der Reedehafen von Matarani kaum mehr genutzt wird, scheint es keine
Chance für Arbeit und Einkommen zu geben. Denn in Matarani regnet
es nicht. Der kalte Humboldstrom erlaubt keine Wolkenbildung und damit
Regen, obwohl es regelmäßig Nebel gibt. War die
Westküste Perus früher grün, da die bewaldeten
Hügel den Nebel „gemolken“ haben, so wurden durch
weidende Viehherden und nicht zuletzt den Bedarf an Brennholz bald die
Bäume abgeholzt, die für die Wassergewinnung unverzichtbar
waren. Versteppung und Ödnis waren die Folge, Armut und
Abwanderung die Konsequenz.
Seit 15 Jahren kämpft Anthony (78) für Matarani und dieses
Projekt. Ursprünglich gedacht, den Menschen in Matarani zu helfen,
indem Wasser aus dem Pazifiknebel durch Nebelnetze aufgefangen wird und
mit dem aufgefangenen Wasser eine landwirtschaftliche Nutzung des
Areals und damit Arbeit und Wohlstand wieder möglich werden zu
lassen, hat diese Projekt durch die Nutzungsmöglichkeit
der dort wild wachsenden Rizinuspflanze als nachwachsende
Rohstoffquelle für technische Kunststoffe eine weitreichende neue
Perspektive erhalten.
Durch das aus dem Nebel gewonnene Wasser
– in Containern gesammelt und über
Bewässerungssystemeverteilt, wie es seit hunderten Jahren durch
die Inkas praktiziert wurde - könnten wie zuvor
Casuarina-Bäume gedeihen, die ihrerseits wie natürliche
Nebelnetze wirken und in Ihrem Umkreis gepflanzte Tara- und
Rizinuspflanzen mit Wasser versorgen. Das von der Regierung
mittlerweile geschützte Gebiet, ca. 3,76 Ha, wäre mit einer
Anfangsinvestition von ca. 20.000 USD zumindest mit einem Pilotprojekt
zum Beweis der Umsetzbarkeit nutzbar. Das geschützte Gebiet
müßte hierzu jedoch vor Ort von den Regierungsbehörden
angefordert werden und ein Projekt aufgesetzt werden, welches die
Umsetzbarkeit des Konzepts beweist. Hier wäre für CfD die
Möglichkeit gegeben, mit einem langfristigen Engagement ein
vielversprechendes Projekt mit Vorbildcharakter zu Unterstützen;
hier gilt es vor allem Unterstützung aus Industrie und Lehre
einzuwerben.
Vorteil dieses Projektes im Kurzen:
- durchgängige Win-/Win-Situation
für alle Beteiligten durch stringente Nachhaltigkeit
- ökologisch und ökonomisch
sinnvoll durch Anbau von Nutzpflanzen auf vorher
nicht nutzbarem Gelände
- steigende Nachfrage der Industrie nach
Rohöl-Ersatzstoffe

  
 
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