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Zahnprävention an der Grundschule Villa Independiente
VON ANNA MEIER
ROTH –
Menschen helfen, wo Hilfe am dringendsten gebraucht wird: Das ist
das Ziel des Stuttgarter Vereins „Claim for Dignity“, der Spenden
sammelt, um sich für sozial benachteiligte Menschen in aller Welt
einzusetzen. Auch Dr.
Christian Schmitt, Zahnarzt in Roth, hat sich mit einer wertvollen
Spende für dieses Projekt eingesetzt.
„Helfen kann man immer. Auch wenn es derzeit
vermutlich dringlichere Probleme gibt als die Zahnpflege, heißt das
nicht, das dieses Thema in ärmeren Ländern vernachlässigt werden
sollte“, berichtet Dr. Christian Schmitt, der eine mobile
Behandlungseinheit im Wert von 1.500 Euro an den „Claim for Dignity
e.V.“ gespendet hat. Eine solche Einheit beinhaltet alles, was für
eine zahnärztliche Behandlung gebraucht wird, zum Beispiel „Sauger,
Bohrer und Druckluft. Alles, bis auf den Stuhl“, erzählt Schmitt.
Der Koffer mit allen wichtigen Utensilien wird nach Peru gebracht,
einem der Haupteinsatzgebiete des Vereins.
Sabine Blaser aus Roth ist seit 2010 Mitglied
bei „Claim for Dignity“. Außerdem ist sie auch Patientin von Dr.
Christian Schmitt und so war sie es, die den Verein im Grunde mit
dem Rother Zahnarzt zusammengebracht hat. „Die Kinder in Peru wissen
oft gar nicht, was eine Zahnbürste überhaupt ist. Deshalb ist es so
wichtig, dass ihnen das Thema Zahnpflege näher gebracht wird“, so
die ehrenamtliche Helferin. Der Verein kooperiert mit dem
Robert-Bosch-Gymnasium in Langenau, wo ein Zahnputzprojekt
entwickelt wurde. Im Zuge dessen bringen Freiwillige
Grundschulkinder aus Peru zum Zahnarzt und üben mit ihnen das
Zähneputzen. Mittlerweile wurde auch Kontakt zu einem peruanischen
Zahnarzt aufgenommen, der bereit wäre, kostenfrei zu behandeln.
Ein Zahnarzt-Koffer mit allen
Behandlungsutensilien sollte organisiert werden, der das Thema
Zahnprävention in Peru noch weiter voranbringen würde. „Das Sammeln
von Spenden hierfür hätte vermutlich ein Jahr lang gedauert, doch
dann überraschte mich Dr. Schmitt, der das Projekt seit einiger Zeit
beratend begleitet hat, mit der Neuigkeit, dass er für die
Grundschule eine mobile Behandlungseinheit organisiert habe“,
erzählt Sabine Blaser. Eine so große Spende habe der Verein zuvor
noch nie erhalten, weshalb „die Leistung von Dr. Schmitt nicht
selbstverständlich“ sei. Für den Rother Zahnarzt ist vor allem
wichtig, dass die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird. „Ich
wollte einfach ermöglichen, dass den Kindern in Peru geholfen werden
kann“, meint Dr. Schmitt. Persönliches Prestige habe ihn auf keinen
Fall zu seiner Spende bewogen.
Das Projekt „Zahnprävention“, das nun durch
Christian Schmitt wichtige Unterstützung erhalten hat, ist nur eines
der Projekte des „Claim for Dignity“-Vereins, der seit 2001 besteht.
Über 50 Mitglieder aus
Deutschland, Spanien und Peru haben dabei geholfen, dass technische
und soziale Projekte beispielsweise in Südafrika, Peru oder Panama
realisiert werden konnten. In den Armenvierteln Arequipas, der
zweitgrößten Stadt Perus, werden zwei Grundschulen durch Schulküchen
und Bildungsprojekten unterstützt. Die meisten Kinder hier sind
mangel- oder unterernährt, weshalb ihnen durch eine vollwertige
Mahlzeit am Tag sehr geholfen wird. Seit 2010 wird auch die „Villa
Independiente“, eine weitere Grundschule in Arequipa, durch ein
Schulfrühstück unterstützt. Außerdem werden mit Kindern und Eltern
Kurse und Lehrwerkstätten zu Gesundheit. Ernährung und Hygiene
abgehalten.

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